El Quseir

Veröffentlicht am 11. August 2024 um 22:14

El-Quseir ist eine ungefähr 5.000 Jahre alte ägyptische Stadt am Roten Meer. El Quseir liegt 130 Kilometer südlich von Hurghada, 103 Kilometer nördlich des 2001 eröffneten internationalen Flughafens Marsa Alam. Die Stadt El Quseir hat 52558 Einwohner (Stand: 2023).

Geschichte

El Quseir wurde in der altägyptischen Zeit als Tjaou bezeichnet und lebte im 16. oberägyptischen GauMahedj. Der Ort lag am Ende des alten Karawanenweges, der Koptos über das Wadi Hammamat mit dem Roten Meer verband. Die Herkunft von Thaghos war lange umstritten, meist wurde El Quseir als Leukos oder Leukos Limen (weiße/r Hafen/-stadt, lateinisch Portus Albus) identifiziert. 1993 fanden französische Forscher bei Ausgrabungen in Zerqa an der Straße von al-Qusair nach Kuft im Niltal Ostraka (Tonscherben) mit dem Namen Myos Hormos. Der antike und mittelalterliche Hafen von Alt-Qusair (Qusair al-qadim) befindet sich etwa 6 km westlich von Qusair.

Die Ausgrabungen begannen hier 1998. Ein Papyrus aus dem Jahr 93 n. Chr. nennt „Myos Hormos am Erythräischen Meer“ und vermutet den Ort selbst. Ein Kinderbuch über das römische und mittelalterliche Qusair. Im Altertum war Tjaou bzw. Myos Hormos ein wichtiger Hafen, an dem die alten Ägypter unter anderem nach Punt reisten, um Elfenbein, Myrhe und Weihrauch zu kaufen (Punt wird von den Historikern am Horn von Afrika im heutigen Eritrea oder Somalia zu kaufen)

Die Stadt erhielt ihren heutigen Namen, welcher „kleiner Palast“ oder „kleine Festung/Burg“ bedeutet. Der Ausdruck al-Qusair bedeutet, dass er sich in der Mitte zwischen asch-Schalatin und Sues befindet. Nachdem der antike Hafen von Myos Hormos im 3. Jh. aufgegeben worden war, gewann Qusair in den 13. und 14. Jahrhunderten wieder an Bedeutung und wurde zu einem wichtigen Hafen für die Einschiffung von Mekka-Pilgern und dem boomenden Handel mit Indien aufgestiegen.

Als die Osmanen Ägypten eroberten, verließ Alt-El Quseir erneut, sodass die neuen Machthaber etwas weiter südlich das heutige QSair gründeten. Der Hafen diente als Ausgangspunkt für Pilgerreisen nach Mekka und während der französischen Besatzung war es ein Treffpunkt für Araber und Muslime aus Hedschas, um mit den Mamluken gegen Frankreich zu kämpfen. Hinzu kam, dass Neu-Qusair der einzige Hafen war, der Kaffee aus dem Jemen importierte. 1978 bei Grabungen in einem im 12. und 13. Jahrhundert intensiv genutzten Hafen in al-Qusair fand man 69 Baumwollfragmente, die offensichtlich indische Herkunft hatten. Ein Projekt der Quseir Heritage Preservation Society konnte aufzeigen, wie viel Qusair al-qadim und seine Umgebung bereits durch Hotelbauten zerstört wurden.

 

Sehenswürdigkeiten

Das an der Hauptdurchgangsstraße gelegene osmanische Fort Sultans Selims (16. Jh.) und sein beeindruckendes Wasserreservoir sind die wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Vor 100 Jahren war es das einzige Trinkwasser, das von Aden importiert werden musste. Die Verteilung der Wasserrationen erfolgte durch den zuständigen Aufseher. Für ägyptische Verhältnisse ist ein außergewöhnlich gut dokumentierter Rundgang möglich, der einen herrlichen Blick auf die Bucht und das Städtchen vom Beobachtungsturm bietet.

Sehenswert sind auch die alten Moscheen al-Farran, al-Qinawi und as-Sanusi. Auch lohnt sich ein Gang entlang der Hafenpromenade mit einigen Restaurants und ihren alten Häusern. Selbst die Polizeistation hier ist ein historisches Gebäude. Vor allem in den Meeresnähe Altstadtgässchen zeigt sich noch ein weitgehend unverfälschtes Bild des ägyptischen Lebens, mit ortsüblichen Bäckereien, Garküchen, Obstständen und vielen alten Häusern, teilweise mit Holzvorbauten, die ein wenig an jemenitische Architektur erinnern. Nördlich der Stadt, unter dem Gelände des Hotels Mövenpick, lag der römische Hafen. Hunderte von Amphoren und andere Keramik konnten geborgen werden, jetzt ist das Gelände durch den Hotelbau für die Nachwelt versiegelt. Die Straßenverbindung zum Niltal wurde Rohano genannt, was „Straße der Götter“ bedeutet. An ihrer Wegstrecke wurde in altägyptischer Zeit nach Gold gegraben, Steine für Tempel und Sarkophage gebrochen. Entsprechend finden sich viele Hieroglyphen (teilweise grafitartig) in den Felsen. Die Straße wird in naher Zukunft den Touristen als Verbindung nach Luxor geöffnet. Immer wieder trifft man unterwegs auf schlanke konische Taubenhäuser, weniger für Haustauben gedacht, sondern zum Anlocken der wilden. Die Tiere gelten zum einen als Delikatesse, zum anderen wird der Mist als Dünger verwendet.

 

 

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